Alte Technik fasziniert mich und daher haben wir im Gebiet der Gaspésie mehrere Leuchttürme besucht, darunter auch ein ganz spezieller (L’anse à Valleau), wo im Jahre 1904 die Marconi Wireless Transmission Company die erste von sechs Kanadischen Küstenfunkstationen in Betrieb genommen hat. Diese Erfindung hat die Sicherheit in der Schiffahrt deutlich erhöht und früher nannte man aufgrund des Erfinders die Funker auch Marconisten.

Die Leuchttürme waren vor 1900 mit sehr leuchtschwachen Petrolpfunzeln und feststehenden Reflektoren befeuert, die nicht weit zu sehen waren. Da die Schiffe dank Dampfmaschinen immer schneller fuhren, kam es häufiger zu ungewollten «Landgängen»der Crew samt Schiff. Dank dem Herrn Fresnel kam ein ausgeklügeltes System an Linsen auf den Markt, das es erlaubte, die Sichtweite der Feuer durch Strahlenbündelung deutlich zu erhöhen.

Beim wunderschönen roten Leuchtturm «Phare de la Martre», der ganz aus Holz gebaut wurde, ist dieses System, das 1905 in Betrieb ging, heute noch im Einsatz! Natürlich wurde der Antrieb für den Drehmechanismus der Linsen mit einem Elektromotor ausgestattet, sobald Strom im Dorf verfügbar war. Vorher musste der Leuchtturmwärter nicht nur alle 4 Stunden die Gewichte, die den Mechanismus (analog einer mechanischen Wanduhr) antrieben wieder nach oben kurbeln, sondern mit einer Velopumpe den Luftdruck erzeugen und in einem Zylinder speichern, um das Teeröl in den Brenner zu fördern. Der Brenner ist heute eine 300 Watt Gasentladungslampe.