Furnace Creek, Death Valley: Klimatisches

4 Liter Wasser sollte man im Death Valley pro Tag trinken, so stand es auf der Warnung der Ranger. Auf den Toiletten hängen Farbtafeln für die Touristen aus, damit sie ihren Urin in die 3 Kategorien «ok», «mässig» und «lebensbedrohlich» dehydriert einteilen können. Eine prima Sache ist der Wasserspender beim Infozentrum, wo man seine Feldflasche umsonst auffüllen kann. Die Temperatur ist im Herbst mit 38°C gut zu ertragen, da es extrem trocken ist. Die heftigen Winde mit ca. 7 Beaufort lassen von den billigen Zelten aus dem Supermarkt nicht viel übrig und am Morgen kann man die zerfetzten Zeltplanen in der Mülltonne begutachten. Ich rezykliere ein paar Zeltschnüre, die uns jetzt als Wäscheleinen dienen. Sehr praktisch!

Furnace Creek, Death Valley: Wanderung bis Sonnenuntergang

Da wir nicht als Opfer des Klimas enden wollten wie anno dazumals, als 1912 13 Leute an Dehydratation gestorben sind, suchten wir uns den späten Nachmittag aus, um den Golden Canyon Trail zu begehen. Durch einen Umweg und die recht steile Wegführung brauchten wir länger als geplant und so musste ich um 1815 h die Notbremse ziehen und umkehren, um auf dem bekannten Weg zum Parkplatz zurückzugehen. Es wäre unverantwortlich gewesen, allein und in der Dunkelheit den Rundwanderweg zu vollenden. Wir kamen um 1900 h als letzte wieder wohlbehalten beim Parkplatz an.

 

Furnace Creek,Death Valley: Jeep Offroading

Der Preis war hoch, aber die Verlockung, zur Abwechslung mal ein kleines, wendiges Fahrzeug bewegen zu dürfen und das erst noch auf den zahlreichen Offroad Pisten, war einfach zu gross. 195 Meilen sind wir heute gefahren und haben für diese Strecke 12 Galonen Treibstoff verbraucht. Das ergibt einen Verbrauch von 14.4 l/100km. Die längste Piste war 43 km lang und führte uns über Geröll, mittelgrosse Steine über einen Pass zu einer Geisterstadt. Am Wegrand sah man hin und wieder die mit groben Gitterstäben verschlossenen Eingänge in stillgelegte Bergwerkstollen, die heute nur noch als B&B für Fledermäuse dienen. Als krönender Abschluss führte der Weg durch einen Canyon mit engen Kurven und rotem Gestein. Ich fühlte mich wie bei der Camel Trophy. Durch das entfernte Dach konnten wir die wunderschönen Formationen optimal betrachten. Es hat unglaublich Spass gemacht, die verlassenen Pisten zu befahren und den ganzen Tag nur drei Cross-Motorräder und einen Toyota Pickup getroffen zu haben. Die ganzen SUV blieben lieber auf der Strasse, statt sich ins Gelände zu wagen. Die Traktion der Reifen war so gut, dass ich auch die schwierigsten Stellen ohne den Allradantrieb bewältigen konnte. Céline meinte einmal: «So, hier ist die Strasse aber fertig!» Doch etwas weiter sah ich wieder Spuren im Geröll und kletterte mit dem Jeep gemächlich über das quer liegende, ca. 15 m lange und 40 cm hohe Felsband, ohne mit dem Unterboden daran zu streifen. Eindrücklich, was ein Jeep alles für Hürden schafft. Auch sehr schön war der «20 Mule Trail», der zwischen Landschaften durchführt, die mich aufgrund der gelben bis roten Farbe und dem Fehlen jeglicher Vegetation an eine Marslandschaft erinnert und in denen Dreharbeiten für die Star Wars Filme stattgefunden haben. Die starken Erosionsspuren lassen den Eindruck entstehen, dass das Gestein sehr weich ist. Der Weg beginnt erst gemässigt mit weit geschwungenen Kurven und endet in einer Serie immer enger werdender Serpentinen. So wird dem Fahrer erst am Schluss der einspurigen Strecke klar, warum Fahrzeuge von über 7m Länge nicht zugelassen sind. Leider ist dies auf dem Strassenschild nicht vermerkt und so sahen wir einen 8m Camper, der sorglos auf den unbefestigten «20 Mule Trail» abgebogen ist. Böses Erwachen, wenn man mit dem Camper 1 km rückwärts fahren muss, da auf diesem Weg absolut keine Wendemöglichkeit besteht…Uiuiui! Dank meiner Lieblings-Navigatorin bleibt mir solche Schmach aufgrund ihrer seriösen Recherche im Informationszentrum inklusive detailliertem Kartenmaterial erspart. Den Sonnenuntergang betrachteten wir von «Dantes View» aus, wofür man einen engen Bergweg hochfahren muss, der für Fahrzeuge über 7 m Länge gesperrt ist. Wir wurden mit einem atemberaubenden Blick auf die Bergmassive und das dazwischen liegende Tal inklusive dem Salzsee belohnt.

Kurz: Ich war diesen Tag total im Element und es fiel mir schwer, den Jeep am Abend wieder zurückzubringen. Die ganze Familie war sich aber einig, dass Wandern zu Fuss noch mehr Spass macht und vor allem nicht so stark schüttelt.

 

Las Vegas: Zu Gast bei Verwandten

Wir parkieren wieder mal für drei Nächte vor der Haustür, diesmal bei David Black, einem Verwandten von Céline und haben Strom, WiFi und können Wäsche waschen. Mary, die im selben Haushalt wohnt, begleitet uns in Hervé und wir fahren «the Strip», das ist die grosse und bekannteste Strasse mit den ganzen Hotels und Casinos, mit unserem Camper entlang. 5 Stunden lang schlendern wir in dieser schillernden Stadt des Scheins die Flaniermeile hoch und wieder runter und machen halt, um eine Zirkusshow oder die vielen, aufwendig dekorierten Hotels von innen zu betrachten. Mir gefällt der «Strathosphere Tower» am besten, dieser gigantische, 350 m hohe Aussichtsturm, wo obendrauf noch Fahrgeschäfte installiert sind. Abends laden wir unsere Gastgeber zum Mexikaner ein, wo die Portionen riesig sind und das Essen lecker schmeckt.

 

Las Vegas: Besuch bei Nacht

Zusammen mit der Verwandtschaft gönnen wir uns 2 h im Nachtleben von Las Vegas (die Locals nennen es einfach nur Vegas) und ich muss unseren Kindern erklären, was Betrunkene sind und dass man sie lieber in Ruhe lässt, selbst wenn sie einem anquatschen. Wir betrachten zwei Wasserspiele vor dem Bellagio- und den «Vulkanausbruch» vor dem Mirage-Hotel. Die Lichtarchitektur ist schon beeindruckend und die Stadt gefällt mir bei Nacht besser als bei Tag, selbst wenn die Folgen der Exzesse nachts auffälliger sind.