Great Ocean Road, Aireys Inlet: Leuchtturm Besuch

Vom Leuchtturm des Aireys Inlet hat man einen tollen Ausblick auf den darunterliegenden Strand und der Turm ist schön erhalten. Am Strand betrachten wir die Rasiermesserscharf erodierten Gesteinsformationen, die nur erahnen lassen, was mit Schiffsrümpfen passiert, die hier zu nahe an die Küste kommen.



Great Ocean Road, Lorne: Zelt auf Stelzen

Céline hat uns als Überraschung ein Zelt auf Stelzen reserviert. Ich kann es nur als «Glamping» (Kofferwort aus Glamour und Camping) bezeichnen, denn wir haben ein bequemes Doppelbett für uns und die Kinder das begehrte Kajütenbett, wo man nicht um seinen Platz kämpfen muss. Es ist eines dieser Hauszelte mit 3 m Giebelhöhe, die aber noch ein zusätzliches Wellblechdach haben, damit die Hitze erträglicher ist. Auf diesem Grundstück sehen wir unser erstes Känguru und erst noch ein männliches Prachtexemplar. Wir können es im Schatten eines Zitronenbaumes eine Viertelstunde aus nächster Nähe betrachten, wie es Gras frisst. Bei Einbruch der Dämmerung kommen wir wieder und beobachten die ganze Känguru Familie mit insgesamt 9 Tieren. Faszinierend, wie schnell diese Lebewesen vorwärtskommen, so dass man sie nicht zum Sackhüpfen herauszufordern traut.

Beim Zmorge besuchen uns 5 Kakadus, die geduldig auf dem Geländer unserer «Pfahlbausiedlung» darauf warten, ein paar Kerne aus unserer Flöcklimischung gefüttert zu bekommen. Ich werde schwach und so bekommen sie nach 20 minütigem Ausharren ein paar Sonnenblumenkerne. Versprochen, es ist das letzte Mal, dass ich Wildtiere gefüttert habe.



Great Ocean Road, Lorne Jetty mit mutigen Springern

In Lorne unternehmen wir abends einen Spaziergang dem Strand entlang zum Bootssteg, wo die Jugendlichen des Orts sich im Springen ins Wasser messen. Die Sprunghöhe beträgt ca. 15 m und ich bewundere den Mut dieser jungen Menschen, da mich als Jugendlicher ab 7 m der Mut verlassen hat.



Great Ocean Road, Lorne: Erskin Falls

Der Erskin Wasserfall ist 34 m hoch und führt nur wenig Wasser, als wir ihn besuchen. Das kleine Seelein am Fuss des Falls lädt einige Touristen zum Bad ein. Die Umgebung ist mit Moos überwachsen und nach dem Fotoshooting unternehmen wir mit den Kindern eine Abenteuerwanderung dem Fluss entlang, auf der wir über umgefallene Baumstämme gehen müssen, um den Fluss mehrmals zu überqueren. Es ist wohltuend, mal nicht auf einem perfekt gepflegten Fussweg zu gehen, sondern über rutschige Baumstämme, bei denen man sich anstrengen muss, damit man nicht ins Wasser fällt. So ist jedenfalls sichergestellt, dass nicht Hans und Heiri hinterherkommen und wir völlig allein sind. Wir lieben dieses kleine Abenteuer und entdecken viele interessante Käfer und Pflanzen.

Great Ocean Road, Maits Rest: Urwald Wanderung

Während dieser Wanderung, auf der die Wege von hohen Farnen gesäumt sind, die an Palmen erinnern, suchen wir intensiv nach den fleischfressenden Schnecken, die hier heimisch sind, finden aber keine. Sie sind sehr klein und es erinnert mich an die Wanderung «The narrows» im Zion Nationalpark, als ich ebenfalls vergeblich nach der Zion Schnecke gesucht habe. Es gibt hier im Urwald viele Bäume, die auf den Stämmen umgefallener Bäume wachsen und wenn diese dann verrottet sind, haben die Wurzeln der jungen Bäume bizarre Formen und behalten diese bei. Es sieht ein bisschen so aus, als hätten die Bäume O-Beine oder die Wurzeln hingen vom Baum runter, was diese Bäume Schwerelos wirken lässt.



Great Ocean Road, Cape Ottway: Bimbipark Camping mit Schweizer Bekanntschaft

Auf diesem Camping, das sogar einen künstlichen Kletterturm hat, sehen wir Koalas in den Eukalyptus Bäumen, die auf dem ganzen Gelände für Schatten sorgen. Die Fliegenplage ist hier wirklich ausgeprägt, so dass man am liebsten ein Fliegengitter um den Kopf hätte, da die Sprays nichts nützen. Zum «Znacht» lassen wir auf dem Campingplatz 9 Holzofenpizzen herstellen, damit wir für den nächsten Tag noch 2 (in Worten: zwei!) übrig haben. Unsere Nachbarn kommen aus Zug und sind 2 Monate in Australien unterwegs. Ihre beiden Jungs verstehen sich super mit Arthur und damit wir beim Fussballspiel zwei Mannschaften bilden können mische ich auch mit. Es wird fair gespielt und alle haben einen Heidenspass. Abends kommt ein Känguru zu Besuch und zwei Chinesischen Mädchen zeigen wir sowohl dieses, wie auch die zahlreichen Koalas, die sie übersehen haben. Man muss halt in die Baumkronen und nicht nur auf die Handybildschirme schauen, wenn man Koalas finden will.



Great Ocean Road, Zwölf Apostel

Die «zwölf Apostel» genannte, markante Gesteinsformation ist der unumgängliche Teil der Great Ocean Road und hier hatte ich von meinem Freund Ron einen Gruss auszurichten, denn er wollte, dass ich ihm Australien grüsse. An den 12 Aposteln vorbeizufahren (von denen man übrigens nur noch 7 über Wasser sieht) wäre, wie die Schweiz ohne das Matterhorn zu besuchen. Ein wirklich beeindruckender Anblick, aber die Felstürme sind nur von fern zu sehen und ausserdem hat mich der dichte Helikopterverkehr etwas gestört.



Great Ocean Road, ehemals London Bridge, jetzt London Arch

Auch hierbei handelte es sich um eine schöne Gesteinsformation, die ursprünglich aus 2 grossen Steinbögen bestand und London Bridge genannt wurde. Man durfte sie begehen, denn sie war mit dem Festland verbunden. Als vor 20 Jahren überraschend der innere Bogen kollabierte, waren 2 Touristen auf dem äusseren Bogen gestrandet und mussten per Hubschrauber abgeborgen werden. Glücklicherweise wurde niemand verletzt. Seither wird er London Arch (Bogen) genannt. So einfach schafft man hier eine neue Attraktion! Wir haben für solche Fälle immer ein paar Müsliriegel und Wasser in meinem schwarzen Jack Wolfskin Rucksack, den Arthur «Sac de la vie» getauft hat, da ich darin stets erste Hilfe Material, unsere Pässe, Essbesteck und die Portemonnaies dabei habe. So sind wir für alle Fälle gerüstet und lassen während unseren Ausflügen nichts Unersetzbares im Camper zurück.



Great Ocean Road, The Arch

The Arch ist ein wunderschöner grosser Steinbogen, der mir trotz dem Besuch im Arches Nationalpark in den USA immer noch Eindruck gemacht hat, weil hier direkt an der Steilklippe auch noch die Wellen ein Schauspiel bieten, wenn sie sich mit voller Wucht am Fels brechen.



Great Ocean Road, Grotto mit Idiotto

Das Grotto war wieder einer dieser Touristenattraktionen, wo man wie oft auch in den USA mit dem Auto hinfahren kann und nach 5-10 Minuten Fussmarsch die Photogelegenheiten auf dem Silbertablett serviert bekommt. Entsprechend hoch ist das Besucheraufkommen. Das Grotto an der Great Ocean Road ist keine gemütliche Tessiner Beiz, sondern eine Auswaschung des Gesteins, die zuerst eine Senkung und danach einen Durchbruch zum Meer ergab. So kann man durch einen Steinbogen aufs Meer hinausschauen, was sehr hübsch ist. Ein Egoist mit seiner Freundin überquert die Abschrankung und geht direkt zum Meer, um die besten Selfies schiessen zu können. 15 Touristen warten geduldig hinter der Abschrankung, bis sie ihren Schnappschuss ohne den Oben-ohne Adonis machen können. Eine Australierin fasst sich ein Herz und pfeift den Idioten zurück, damit wir endlich abdrücken können. Die Freundin schämt sich total für ihn und versteckt sich so hinter einem Stein, dass sie auf unseren Fotos nicht sichtbar ist. Recht so!



Great Ocean Road, Bay of Martyrs und Bay of Islands: Besser als 12 Apostel

Die Bucht der Märtyrer soll an die Massaker erinnern, die von Siedlern an Einheimischen verübt wurden. Ähnlich wie in den USA wurden auch in Australien ganze Stämme von eingeschleppten Krankheiten dahingerafft oder wegen Landstreitigkeiten ermordet.

Diese Bucht und die Bay of Islands gefielen uns besser als die 12 Apostel, weil man an den Strand konnte und die «Mini-Apostel» von viel näher betrachten konnte. Ausserdem halten hier keine grossen Busse und man ist praktisch allein. Durch den Standpunkt am Strand bekommt man einen besseren Eindruck von der Wucht der Wellen, die diese Gesteinssäulen ähnlich einem Steinmetz bearbeiten.



Great Ocean Road, Loch Ard Gorge

Die Loch Ard Gorge gefiel mir besonders gut, da sie aus einem James Bond Film stammen könnte. Eine Bucht mit schmalem Eingang und steilen Klippen, die sich dann weitet und in einem Sandstrand ausläuft. Ein Segelschiff aus England, dass an diesen Klippen um 1880 wegen unklarer Position und schlechter Sicht zerschellte, gab der Bucht den Namen. Ein junger Matrose überlebte einen Tag unter einem gekenterten Rettungsboot die Wucht der Wellen und wurde danach an den Sandstrand gespült. Er ging nochmal ins Wasser und rettete, obwohl er selbst am Ende seiner Kräfte war, noch eine junge Dame in einstündigem Ringen vor dem sicheren Ertrinken. Eine angespülte Flasche Brandy benutzte er als Heilmittel, um sie wieder aufzuwärmen. Nach heutigem medizinischem Wissen ist das Verabreichen von Alkohol bei Beinahe-Ertrinken zu unterlassen und stattdessen eine Aufwärmung des Patienten durch Zusammenkuscheln vorzuziehen. Sie zwei waren die einzigen Überlebenden dieser Schiffskatastrophe. Heute würde man für sowas zum Ritter der Strasse geschlagen, doch damals gehörte es einfach zum guten Ton. Mich beeindruckt diese selbstlose Tat enorm und ich ziehe meinen Hut vor dem Matrosen.



Kangaroo Island, Penneshaw: Fährüberfahrt und Schnorcheln am Bootssteg

Überfahrt per Fähre von Cape Jervis, wo zu allem Überfluss ein Velorennen stattfand, was den Verkehr stark bremste und unseren Zeitpuffer bedenklich schwinden liess. Als ich schon meinte, die im Voraus gebuchte Fähre zu verpassen, machte mich die Dame am Schalter darauf aufmerksam, dass meine Uhr noch in der falschen Zeitzone tickt und ich sie eine halbe Stunde nach hinten stellen könne. Sowas hatte ich vorher auch noch nie gehabt. Die Überfahrt war ruhig und sobald wir angekommen waren, schnorchelten die Kinder und ich am Bootssteg von Penneshaw. Wir haben zwar keinen «Leafy Seadragon» gefunden, aber 2 Krebse, Seeigel und grosse Steckmuscheln.



Kangaroo Island, Emu Bay: Baden am Strand

An diesem schönen weissen Strand darf man sogar mit dem Auto bis ans Wasser fahren, was auch viele Australier tun. Wir haben nur kurz die Füsse geschwenkt und sind bald weitergefahren, da es uns zu voll (60 Personen oder so…) war.



Kangaroo Island, Stokes Bay: Bodyboarding

Die Stokes Bucht ist ein guter Anfängerstrand mit weissem Sand, regelmässigen Wellen und sanfter Zunahme der Wassertiefe, ideal für unsere Kinder, um zum ersten Mal selbständig zu surfen. Ich war zur Sicherheit immer mit im Wasser, um Tips zu geben und bei grösseren Wellen den nötigen Schub zu liefern, damit unsere Kinder nicht von ihnen überrollt wurden. Sie hatten einen riesen Spass und als mir Jeanne ihr Brett lieh, schaffte ich mit Arthur zusammen einen Parallellauf bis an den Strand, was uns beide strahlen liess. Ein wunderbares Gefühl, solche Momente mit den Kindern teilen zu können.



Kangaroo Island, Wilderness Park: Bestes Camping auf Kangaroo Island

Der Name Wildnis Park sagt es schon: Hier mussten wir uns einfach wohl fühlen. Wir hatten ein Bungalow gemietet und vor unserer Haustür weideten 3 Kängurus. Aber damit nicht genug, denn dieser Campingplatz bietet einen eigenen Koala Entdeckerpfad, auf dem wir nebst den Koalas (sogar eine Mutter mit Baby, so herzig) auch eine Echidna (Igel ähnlich, aber mit langer Nase und viel längeren und dickeren Stacheln) beim Graben nach Nahrung, viele Wallabys und Papageien gesehen haben.



Kangaroo Island, Flinders Chase National Park: Platypus Walk

Der Flinders Chase Nationalpark ist wirklich sehenswert. Wir wollen unbedingt noch einen Platypus in freier Wildbahn sehen uns so begeben wir uns auf die Wanderung, die seinen Namen trägt. Wir sind gaanz leise und obwohl wir unsere 8 Augen stark anstrengen, sehen wir von dem scheuen Tier noch nicht mal den Schwanz. Dafür erschreckt uns ein Rosenberg Goana, das ist eine Eidechse, die bis 1 m lang werden kann. Sie quert unseren Weg und versteckt sich nicht sonderlich gut, so dass wir sie noch gut studieren können. Sie ist schön, aber auch etwas unheimlich wegen der beträchtlichen Grösse von 80 cm.



Kangaroo Island, Flinders Chase National Park: Admirals Arch

Der Admirals Bogen ist einer der Höhepunkte auf der Känguru Insel. Hier gibt es alles, was das Naturliebhaber Herz begehrt: Seelöwen in Hülle und Fülle, Wellen, die mit unbändiger Wucht gegen die Felsen schlagen und sich wegen Reflexphänomenen verstärken, ein grosser Steinbogen, der sogar noch mit Stalaktiten verschönert ist und zu guter Letzt ein Düseneffekt unter dem Steinbogen durch, der den starken Wind so effektiv werden lässt, dass er das Holz des Besucherstegs regelrecht sandstrahlt und man es von Hand zerpflücken kann. Emotionen pur.



Kangaroo Island, Flinders Chase National Park: Remarkable Rocks

Die «bemerkenswerten Steine» bestehen aus hartem Gestein, ich tippe auf Granit und haben durch Wasser-, Wind-, und Salzerosion lustige Formen angenommen. Sie laden dazu ein, auf ihnen herumzuklettern, aber genau das ist natürlich verboten. So doof, immer die ganzen Verbotsschilder. Zu nahe zu den Wellen sollte man aber nicht gehen, da durch Wellenüberlagerung immer wieder Monsterwellen entstehen, die Besucher ins Meer spülen können. Diesen Rat haben wir brav befolgt.



Kangaroo Island, Flinders Chase National Park: Flinders Chase Farm Übernachtung auf dem Bauernhof

Die Feldküche auf dieser Bauernhofunterkunft ist bemerkenswert und erinnert an die 70er Jahre. Seither scheint hier die Zeit still gestanden zu sein und so kochen wir auf einem Gasherd der Marke Uralt, der aber noch funktioniert. Es gibt keine Tür in dieser Gemeinschaftsküche und ich meine fast, in einem Pfadfinderlager gelandet zu sein. Sehr ähm, speziell, denn alles ist etwas schmuddelig.



Kangaroo Island: Little Sahara

Wir haben uns die kleine Sahara, die aus wenigen, aber sehr schönen Dünen mitten auf der Insel , umgeben von Wald, besteht am Vormittag angesehen. Die Hitze war schon unangenehm und um 1700 h wurde es auf Kangaroo Island im Landesinnern 38°C warm. Das Gute an dieser Insel sind ihre kompakten Abmessungen, nach 1 h Autofahrt ist man wieder an der Küste und die Temperatur sinkt auf erträgliche 28°.

Der Tourist wird hier dazu ermuntert, mit Schlitten oder Boards die Dünen herunterzusausen oder sogar eine Mountainbiketour zu unternehmen. Ich musste diesen «Spass» meinen Kindern nicht mal ausreden, denn Jeanne war es zu heiss und sie setzte sich in den Schatten eines Busches. Arthur hat beim Aufstieg auf die Düne eingesehen, dass man beim Besteigen den Dünen stark ins Schwitzen gerät und man dies nicht mehrmals tun muss. So haben wir zwei ein Wettrennen die Düne herunter gemacht und Arthur hat gewonnen.



Kangaroo Island, Vivonne Bay: Bodyboarding bei super Bedingungen

An diesem weissen Sandstrand mit kräftiger Dünung haben wir 2 h lang mit den Bodyboards im Wasser verbracht, bis wir nicht mehr konnten. Diesmal war Arthur kalt und ich konnte sein Board benutzen und endlich auch mit Jeanne zusammen parallel fahren.

Danach hat uns Céline leckere Sandwiches zubereitet, die wir mit Blick auf den Bootssteg verdrückt haben. Auch sonst kam so ziemlich alles weg, was noch an Essbarem vorhanden war.



Kangaroo Island, Pennington Bay: “Chrigu Schnorchlein”

Auch in der Pennington Bay wären die Bedingungen zum Bodyboarden ideal gewesen, aber wir waren von der Vivonne Bay immer noch zu erschöpft und so haben wir 1.5 h lang geschnorchelt. Das Gestein war an vielen Orten zu kleinen Pools ausgewaschen, wo man trotz des Wellengangs gut geschützt herumplanschen und sich festhalten konnte. Die Wellen verursachen in diesen Becken lustige Sprudel und so ist der Ausdruck «Champagne Pools» einleuchtend. Arthur hat den Ausdruck «Chrigu (Christoph kommt zu Ehren) Schnorchlein» geprägt, also gehen wir jetzt nicht mehr schnorcheln, sondern eben «schnorchlein». Wir haben Seesterne, Glasfische, Anemonen, Krabben, Triggerfische und eine 60 cm lange Schwarzbandbrasse gesehen, die sich in den ausgewaschenen Vertiefungen der Steine sehr gut verstecken und ich sie meinen Kindern sozusagen «auf dem Serviertablett» oder im Aquarium präsentieren konnte.



Kangaroo Island, Penneshaw: Hotelübernachtung mit Pizzeria

Da wir morgen früh schon um 0800 h auf der Fähre zurück zum Festland sein müssen, haben wir das Hotel Seafront in unmittelbarer Nähe zum Fährterminal in Penneshaw gebucht. Eine gute Pizzeria versüsst uns den Abend und wir gönnen uns das Festessen: 2 Familienpizzen mit 50 cm Durchmesser, 2 Knoblauchbrot und ein halbes Kilo Pommes haben wir bestellt und nur ein Knoblauchbrot und 4 Stück Pizza einpacken lassen. Seeluft und 3.5 h Sport im Wasser geben Appetit! Die Zeit der preiswerten Kindermenues ist definitiv vorbei, sniff.



Kangaroo Island: Fährüberfahrt bei ruppigen Bedingungen

Die ganze Nacht über hatte es konstant stark gewindet und so wurde die Fährüberfahrt zurück aufs Festland ruppig. Steile Welle mit 3-4 m Höhe und 7-8 Beaufort Wind sind schon mal ne Ansage. Der Kapitän versuchte erst, den kürzesten Weg mit Welle von Steuerbord querab zu fahren, merkte aber bereits nach 2 Wellen, dass dies für die Passagiere durch das Geschaukel sehr unangenehm werden würde und fuhr dann genau gegen die Wellen an. Arthur und ich waren auf dem Sonnendeck und standen extra an der windexponiertesten Stelle, um die volle Kraft des Windes zu spüren und die Bugwellen, die bis 10 m hoch spritzten, betrachten zu können. Vom Sonnendeck hatten wir einen erstklassigen Blick auf 3 «Road Trains», das sind überlange LKW, die fast doppelt so lange wie die in Europa sind. Einer hatte Schafe, einer Kälber und einer Kühe geladen. Die Ketten, mit denen die Anhänger befestigt worden waren, hatte man nicht genügend gespannt und so schwankten die LKW in dieser rauen See wie Spielzeuge und schlugen fast aufeinander. Das Vieh wurde ebenfalls unruhig (aber nicht seekrank) und deckte die ringsum parkierten Autos mit Kot ein. Die Seeleute mussten nochmal in den Laderaum, sie spannten die Ketten nach und passten auf, nicht in die Kuhfladen zu treten. Sofort wurden das Vieh und die vom Sonnendeck aus zuschauenden Trucker ruhiger.



Rapid Bay: Tauchgang am Bootssteg nach dem «Meeresdrachen»

Die Umgebung der Rapid Bay mit einem stillgelegten Steinbruch und einer zerfallenen Pier, auf der die Steine per Schiff abtransportiert wurden, ist wahrlich nicht berauschend. Das Interessante verkündet eine Informationstafel am Anfang des zweiten, neuen Stegs etwa so: «Der verlotterte Steg nebenan ist die Heimat des Leafy Seadragons. Taucher, bitte seid vorsichtig, sonst bringt ihr ihn um, denn Druckschwankungen mag er nicht. Seid also brav, haltet 2 m Abstand und erschreckt ihn nicht, sonst lässt er seine Verankerung mit dem Schwanz los und wird von euren Luftblasen nach oben getragen, was seinen sicheren Tod bedeutet.» Ich überlegte mir, wieviele Taucher sich an den sinnvollen Rat halten, denn ich kann aus 2 m Entfernung keines dieser perfekt als Kelp getarnten Tiere (sogenannte Mimikry) erkennen. Glücklicherweise bereiten sich am Steg 2 Gerätetaucher auf den Tauchgang vor und ich komme mit ihnen ins Gespräch. Sie sind (wie die meisten Taucher) super hilfsbereit und wollen mir ein Paar Flossen leihen, da ich meine aus Platzgründen nicht auf unsere grosse Reise mitnehmen konnte. Ich beginne meinen Tauchgang und nach 10 Minuten sehe ich 6 m unter mir die hilfsbereiten Taucher. Ich besuche sie in der Tiefe und frage per Handzeichen, ob sie schon einen Seedrachen gesehen haben. Sie verneinen, drehen um und ich mache mich wieder allein auf die Suche. Ich finde Krabben, Abalone Muscheln, Sepia, Seepocken, Anemonen, Seesterne und muss dabei immer aufpassen, mich nicht an den mit Seepocken übersäten und daher scharfkantigen Pfählen zu verletzen. Die Strömung ist mittelstark, so dass ich mich zum Ausruhen an den Pfählen festhalte. Einzelne Pfähle sind komplett durchgefault und werden ironischerweise nur noch vom Steg in Position gehalten, den sie eigentlich stützen sollten. Der Tauchgang dauert über eine Stunde und ist wunderschön, aber den Meeresdrachen habe ich leider nicht gefunden.